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Aktionswoche zur Kampagne: "Das muss drin sein." - Linke solidarisch mit Gekündigten

Gut besucht und ständig von Diskutanten umlagert war der Infostand des Ortsverbands Bottwartal der Linken am Samstag in Oberstenfeld. Viele der von der Firma Werzalit rechtswidrig gekündigten Mitarbeiter nutzten die Gelegenheit, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Gut besucht und ständig von Diskutanten umlagert war der Infostand des Ortsverbands Bottwartal der Linken am Samstag in Oberstenfeld. Viele der von der Firma Werzalit rechtswidrig gekündigten Mitarbeiter nutzten die Gelegenheit, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. „Es ist ein Skandal, dass nach 35 Jahren aufopferungsvoller Arbeit für die Firma so mit mir umgegangen wird“, erklärte ein Mitarbeiter. „Unbezahlte Überstunden, Verzicht aufs Weihnachtsgeld, und nun die Kündigung als Dank.“ Firmenchef Joachim Werz hatte eine Subfirma aufgelöst, in die er seine Beschäftigten dorthin ausgelagert hatte, rechtswidrig, wie das Arbeitsgericht inzwischen feststellte. Auch die Betriebsräte dürfen ihre Funktion nicht mehr ausüben und warten nun auf den Erfolg ihrer Anträge auf einstweilige Verfügung: statt eine Aufbruchstimmung zu erzeugen, werde ein Klima der Angst und des Duckmäusertums erzeugt.

Frühere Mitarbeiter von Werzalit zeigten sich enttäuscht vom heutigen Umgang mit der Belegschaft. Passanten verwiesen darauf, dass der Inhaber das Image der Firma schädigt: „Wer will schon bei jemandem einkaufen, der so mit seinen Leuten umgeht?“ Gudrun Glemser vom Linken-Ortsverband beklagte, dass prekäre Beschäftigung in Form von Leiharbeit, Werkverträgen, Befristung und Lohndumping überall zunehme, vor allem auch bei jungen Leuten, denen es immer schwerer gelinge, mit verlässlichen Arbeitsverträgen und einer ordentlichen Bezahlung eine Lebensperspektive zu entwickeln und eine Familie zu gründen. Älteren drohe Altersarmut.