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Rede von Konrad Ott in Ludwigsburg: "Unsere Stadt hat QUERDENKERN satt!"

Liebe Ludwigsburger:innen, "Unsere Stadt hat QUERDENKERN satt!"

Mein Plädoyer für den Umgang miteinander heißt Solidarität. Solidarität heißt in Pandemie Zeiten zusammen- stehen und Abstand halten. Solidarität ist der Kit der unsere demokratische Gesellschaft zusammen hält.

Für uns als Linke, die traditionell an der Seite der „Schwachen“ steht, leitet sich ein Bekenntnis zum Impfen aus unserem solidarischen Menschen- und Gesellschaftsbild ab. Anders als der (neo-)liberale Ansatz, „wenn sich jeder um sich selbst kümmert, ist für alle gesorgt“

Für uns stehen die individuellen Freiheiten immer in einem Wechselverhältnis zur Gesellschaft. Die „Freiheit“ von Corona-Maßnahmen und die individuelle Entscheidung gegen das Impfen einiger gefährdet die Gesundheit vieler und die Freiheit aller.

Wer sich den Piks holt, schütze nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Es ist ein Akt der Solidarität, 

  • mit den Menschen mit Vorerkrankungen 
  • Mit den Älteren
  • Mit den Pfleger : innen, Ärzt : innen u.u.u
  • Mit den Beschäftigten in den Systemrelevanten Berufen

Ein Demokratisches Gemeinwesen funktioniert nicht ohne kollektive Regeln.Oder anders ausgedrückt, ohne kollektive Regeln keine individuelle Freiheit. Wir alle wollen gesund bleiben. Gesundheit ist ein allgemeines Lebensrisiko. Jede:r kann krank werden. In der Corona-Pandemie ist dieses Risiko ungleich höher.

Wer arm ist, hat laut einer RKI-Studie ein höheres Risiko, an Corona zu erkranken und zu sterben. Die sozial schwächeren sind aus vielerlei Gründen einem ungleich höheren Risiko ausgesetzt. Sie können sich z.B. den besseren Gesundheitsschutz wie FFP2 Masken schlicht nicht leisten. 

Nach der Einführung der FFP2-Maskenpflicht in Geschäften, Innenräumen und der geplanten Einführung im Öffentlichen Nahverkehr, fordert wir, vom Land und den Kommunen, die FFP2-Masken kostenfrei an Menschen mit niedrigen Einkommen abzugeben.

Die FFP2-Maskenpflicht darf arme Menschen nicht noch weiter ausgrenzen. Deshalb müssen alle Menschen mit einem Sozialpass, BAföG-Bezieher:innen, Obdachlose und Geflüchtete ab sofort kostenfreie FFP2-Masken erhalten. Diese können einfach an Bürgerbüros und sozialen Einrichtungen oder in Apotheken ausgegeben werden.

In der Pandemie wird eine andere Krankheit in unserer Gesellschaft ganz deutlich. Die soziale Ungleichheit ist die Mutter aller Probleme! Die neue Oxfam-Studie zeigt, wie die Spaltung zwischen Arm und Reich auch in der Pandemie zugenommen hat. Der steigende Reichtum in der Pandemie ist gerade zu obszön.

Die Prager Karls-Universität hat Ende letzten Jahres in einer Studie veröffentlicht, dass 1763 internationale Konzerne von der Pandemie in Höhe von 360 Milliarden Euro profitiert haben. Gleichzeitig sind die Kassen der Kommunen aber leer. Sie müssen freiwillige soziale Leistungen kürzen, Schwimmbäder schließen. Die Kosten für Kitas, Strom, Wasser, Müll u.u.u erhöhen. Geld ist genug da, die Verteilung ist das Problem.

Solidarität in einer Gesellschaft bedeutet auch, dass starke Schultern mehr tragen müssen. „Die Stärke eines Volkes (solidarischen Gesellschaft) misst sich am Wohl der Schwachen“. (So steht es in der Schweizer Verfassung) Für ein soziales Bündnis der Solidarität!

Wir schlagen auf Bundes- und Landesebene einen Corona-Armutsgipfel vor, um gemeinsam mit Sozialverbänden und Betroffenenorganisationen Lösungen zu finden, um allen in der Pandemie ein Leben in Würde zu ermöglichen und Armut dauerhaft zu bekämpfen.

Zum Schluss wünsche ich uns allen, …dass Corona wieder ein Bier ist, …dass wir uns ohne Maske Treffen, …dass Positiv wieder etwas positives ist und dass wir alle gesund bleiben.

Vielen Dank